Kastanie im Herzen

Manche Schmerzen können mit Schalen von Esskastanien verglichen werden. Deren Stacheln zeigen nach innen. Die Kastanie ist nicht bewegungslos, sondern summt wie ein Hochspannungstransformator. Im Innern wimmelt es von bösartigen Insekten, die jederzeit zum Stechen bereit sind. Die Hauptkastanie befindet sich im Herzzentrum und spiegelt sich in den Körpermuskeln.

Fallgefühle begleiten die Herz-Kastanie. Der Wehrer  merkt, dass er von keinem Boden unter den Füßen mehr gestützt wird. Unangenehmerweise sitzt die Kastanie in der Ich-Reserve.

Definition des Begriffs „Ich-Reserve“

Die Ich-Reserve ist das, was auch unter starker Anstrengung unangetastet beibt. Wir können uns anstrengen wie wir wollen, eine gewisse Leistungs-Reserve können wir nicht mobilisieren.

Ein Implosionswehrer hat immer eine überlastete Ich-Reserve. Auch wenn er sitzt, oder liegt oder einer entspannenden Tätigkeit nachgeht, ist er immer überanstrengt. Er muss einen Endlos-Marathon laufen, der viele Jahre andauert. Wir haben bereits festgestellt, dass die Anstrengungen mit der Zeit abnehmen. Jedenfalls hat der Autor diese Tendenz bei sich feststellen können.

Wir können die Ich-Reserve im Körper lokalisieren. Die Reserve des Körpers befindet sich im Herzen und hat dort etwa die Ausdehnung einer Grapefruit. Andere Teile sitzen in den Armen und Beinen. Sie bildet eine innere Schutzschicht, die abhängig von der Körperstelle ein- bis 5 Zentimeter unter der Körperoberfläche liegt (siehe Bild). Wenn wir überlastet sind, ist diese Schicht durchlöchert.

Die Ich-Reserve geht nicht bis in die Fingerspitzen. Sie variiert in ihrem Aussehen. Wir sehen hier die durchschnittliche Form.

Die Ich-Reserve besitzt einen dünnen Leib, ebenso dünne Arme und Beine. Diese Form erinnert uns an ein Spinnentier.

In Zeiten heftigster Implosionen geschieht das Unangenehmste mit uns: Die Ich-Reserve wird durchtrennt. Eine Spalte oder Ebene setzt sich hinein.

Macht der Erinnerung

Die Kastanien-Schmerzen berührten den Verfasser so im innersten Kern, dass klar war, dass eine eventuelle Befreiung nur möglich sein würde, wenn er vergessen kann, was da mit ihm passierte. Die Zustände waren derart schlimm, dass sich er sich sagen musste, dass nichts, aber auch gar nichts es wert sei, so etwas auszuhalten.

Die Kastanie ist nicht die ganze Zeit über aktiv. Sie entsteht und verschwindet wieder. In dem Moment, wo sie sichtbar wird, verliert etwas noch größeres und mächtigeres an Einfluss.


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