Die Implosionskatastrophe

Wir bekommen oft gesagt, dass unversehrte Menschen Implosionsprobleme nicht nachvollziehen können. Das stimmt zum Teil. Bedrängnisse von minderer Stärke sind schwer zu veranschaulichen. Was allerdings eine Implosionskatastrophe darstellt, weiß jeder.

Jeder und jede kennt das Erschrecken.
Wir sitzen da, denken an nichts schlimmes, und plötzlich kommt von hinten jemand, der „Buh“ macht.

Wir erschrecken. Genauer heißt das: wir zucken zusammen. Von den Armen und Beinen kommen Schockwellen, die von außen nach innen schlagen. Sie treffen aufeinander. Die Schockwellen von der rechten Seite des Körpers schlagen nach links, die von der linken nach rechts. Dann gehen sie durcheinander hindurch und verpuffen glücklicherweise.

Jeder kennt die anschließende Aussage, du lieber Himmel, wie schlimm war das Erschrecken und wie schön, dass der Schreck nun vorbei sei.

Der Implosionswehrer mit sehr starken Implosionsschwierigkeiten genießt diese Erleichterung nicht. Bei ihm schlagen die Schockwellen ständig von der einen Körperhälfte nach der anderen. In der Mitte des Körpers bildet sich eine Hauptebene, die den Körper in eine linke und eine rechte Hälfte teilt. Diese Ebene verhindert ein Durchgehen der Schockwellen durch den Leib und erzeugt über unbekannte und verschlungene Pfade ständig neue Implosionswellen.

Die drei Steigerungsformen des Erschreckens

Heidegger legt uns nahe, das Erschrecken in drei Steigerungsformen zu staffeln. Zu finden ist die Überlegung im Buch „Sein und Zeit“.

Es gibt das Erschrecken als ein unvermutetes kurzes Eintauchen in die Implosion.

Das Grauen ist ein Erschrecken, bei dem eine Implosion geahnt wird und dann auch eintritt.

Das Entsetzen ist die maximale Steigerungsform des Erschreckens. Hier weiß der betroffene Mensch genau, dass ein Schreck kommen wird und er kommt dann auch wirklich.

Trost

Das klingt alles ziemlich schlimm, und ist es eigentlich auch. Aber es ist eine Wegmarke, die Ihr mit Hilfe dieses Buches passieren werdet. Das dicke Ende kommt sozusagen am Anfang, nicht am Schluss. Also fürchtet Euch nicht unnötig.

Die Welt ist im 21. Jahrhundert ziemlich langweilig geworden, es gibt vor lauter künstlichen Erlebnissen kaum noch echte Abenteuer, die man erleben kann. Manch einer geht Fallschirmspringen, andere machen Ausflüge in die Antarktis. Ihr seid halt eben mal kurz an diesem Ort und werdet so erwachsen – oder zu Kindern, wie man es nimmt. Auf jeden Fall lernt Ihr Euch selbst kennen.

Der Autor hatte keinen Führer und keine Perspektiven, damals – mit Ausnahme der begleitenden Worte von Dr. med. Säure-Salatsoße, er solle doch bitte seinen unqualifizierten Mund halten. Im Endeffekt hat gerade das Durchhaltevermögen erzeugt. Man glaubt es kaum.


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