Eine Maschine zur Übertragung von Bewegungsinformationen wird wohl nicht so aussehen, wie wir das eben skizziert haben. Dieser Entwurf gibt uns aber die Möglichkeit über die Existenz und Anwendung einer derartigen Einrichtung, die für alle Lebewesen grundlegend sein könnte, nachzudenken. Aus einem Unmöglichen wird Science-Fiction, und daraus die Vermutung, dass wir nicht die ersten sind, die sich so eine Sache überlegt haben.
Wir können als Nutzer der telepatischen Maschine horchen, welche Muskel unser Partner anzieht und loslässt. Wir horchen dabei nicht über den Gehörtrakt, sondern über den Körper, insbesondere bemerken wir die Bewegungen der Zunge.
Wir hätten also bereits die ersten Anwender für den Apparat gefunden: Taub-blinde Personen und Delphine.
Die Anzahl der Verbundenen und auch die Zeitdauer der Verbindung können variieren. Einige erhalten mehr Empfangsleistung, andere mehr Sendeleistung, dritte könnten gleichstark senden und empfangen. Vielleicht sind zwei Individuen angeschlossen, eine Gruppe oder eine Generation von Teilnehmern. Muskelbewegungen lassen sich abspeichern und für eine spätere Informationsverarbeitung sammeln.
Wie können wir mit Hilfe der telepatischen Maschine Handlungen beeinflussen?
Muskelbewegungen lassen sich künstlich erzeugen. Wir können der Empfängerin mitteilen, dass sie einen bestimmten Muskel anziehen soll.
Sie soll zum Beispiel ein paar Muskel am Hals verkürzen und den Kopf in eine Richtung drehen. Dann bewegt die Empfängerin ihren Kopf tatsächlich und blickt auf etwas, was sie zuvor nicht sah und ohne die Mitteilung vielleicht auch nicht gesehen hätte. Sie macht nun etwas, was sie ohne Beeinflussung nicht getan hätte.
Auch kompliziertere Bewegungen ließen sich manipulieren – etwa im Straßenverkehr, „soll ich überholen oder nicht“. Dazu gleich mehr…
Wenn alle Einheiten über ein Netzwerk miteinander verbunden sind, so hat das Folgen.
Einige Beispiele
Individuen gehen nur dort hin, wohin sie gehen sollen. Sie sehen dabei nicht die Grenzen der Bewegungsfreiheit und fühlen sich unbeeinflusst.
Horoskope treffen bei einigen Individuen mit einer solchen Häufigkeit ein, dass wir nicht mehr von Zufällen sprechen können. Dennoch sind Horoskopvorhersagen nicht zuverlässig.
Menschen, die die gleiche körperliche Anatomie haben, verhalten sich unterschiedlich. Sie leben mit verschiedenen „Charaktereigenschaften“. Charaktereigenschaften als immer wieder kehrende, einander ähnelnde Schablonen des Verhaltens werden nicht durch die Gesellschaft oder Gene geformt, sondern durch diese Vorrichtung.
Leute erleben physikalische Phänomene, die sich unangenehm auswirken, aber nicht nachweisen lassen. Die telepathische Maschine ist dabei so eingestellt, dass in der Nähe von bestimmten Gegenständen bestimmte Empfindungen auftreten.
Vereinfacht wird die Kommunikation, wenn mindestens ein verbundener Teilnehmer die Taubstummensprache beherrscht. Die Taubstummensprache ist eine Fundgrube für Praktiken, Informationen auf diese Weise zu übertragen.
Individuen begehen Unsinnigkeiten oder Verbrechen, auf die sie von sich aus nie kämen. Sie behaupten, die Dinge verhielten sich ein wenig seltsam.
Abstellbar
Wir sehen, dass die Maschine tief eingreift und wir können wohl nicht mehr trennen zwischen Phänomenen, die Gesunde erleben, wie etwa eintretende Horoskopvorhersagen, oder Kranke, wie Stimmen „hören“. Bei beiden Phänomenen ist der gleiche Mechanismus am Werk.
Neben Nervenbahnen zu den Muskeln existieren Nervenleitungen, die Gefühle und Schmerzen zum Gehirn übertragen. Wenn wir auch diese Empfindungsstränge mit Hilfe der telepathischen Maschine beeinflussen, können wir schön all die massiven Störungen erzeugen, von denen im Kapitel 3 die Rede ist. Muskulationsprobleme sind also das Ergebnis einer Einflussnahme und nicht auf chemische Defekte im Nervensystem zurückzuführen. Was zur Folge hat, dass sich Implosionsprobleme per Knopfdruck abstellen ließen. Eine nicht uninteressante Schlussfolgerung.
Das Auftauchen der Idee zum Übertragen von Nervenimpulsen per Funk ist längst überfällig – spätestens seit die zugrunde liegenden Technologien in der Öffentlichkeit präsent sind.
Stimmen hören
Also. Wie definiert man das Hören von Stimmen? Ganz einfach: Das Phänomen tritt dann ein, wenn Stimmen gehört werden. Eine klare Beschreibung. Man hört durch den Gehörgang Stimmen von Menschen die etwas sagen und die vielleicht nicht vorhanden sind. So etwas existiert tatsächlich, aber der Autor hat derartiges nicht kennen gelernt, auch wenn das tausendfach in den Rahmen gepasst hätte – aus Sicht einiger Beobachter. Aber es war nun mal wie es war und nicht so, wie es nahegelegt wurde. Kein widernatürlicher Input durch das Ohrorgan.