Trichter

Wir haben festgestellt, dass Muskulationen die Kräfte des Menschen in paradoxe Bahnen lenken. Gegen diese Verflechtungen wehren wir uns.

Grundsätzlich kann diese Diagnose für sich allein stehen. Wir behaupteten nicht, dass der zugrunde liegende Mechanismus irgendwie sichtbar wird. Das folgende Modell ist ein Glücksfall, weil es auf der alten, noch vagen Behauptung vom unerklärlichen Verschwinden der Körperkräfte aufbaut.

Der Trichter als Zwitter zwischen Ebene und Rohr

Es gibt in Bezug auf Strömungen zwei Formen, die eine Fließbewegung beeinflussen: Die Ebene und das Rohr. Das Rohr dient der Weiterleitung von Gasen und Flüssigkeiten. Auf einer Ebene „klatschen“ Ströme auf. Eine Ebene behindert eine Strömung, das Rohr transportiert sie.

Wir können uns auf diese Phänomene beziehen, weil wir die Strömungen mechanischerleben. Wir wissen aus den vorherigen Kapiteln weiter, dass Rohre (siehe Röhren gehorchen nicht ) und Ebenen (siehe Implosionskatastrophe) eine Rolle spielen.

Es gibt mehrere geometrische Formen, die gleichzeitig Ebene und Rohr sind. Bei der folgenden Illustration sehen wir eine davon: Einen Trichter, wie er aus einer planen Fläche geformt werden kann. Trichter sind sowohl Ebene, als auch Rohr. Der blaue Teil des Trichters ist eine Ebene, der rote Teil des Trichters ein Rohr. Mehr oder minder.

Welchen Bezug hat dies zu Muskulationsproblemen?

Vielleicht existieren diese Trichter unterschwellig, und zwar mehrfach. Möglicherweise können wir sie aber nicht genau identifizieren. Wir erkennen eher die Bestandteile des Trichters, nämlich die Ebenen und Röhren, als deren Synthese. Wir versuchen permanent mal die Ebene, mal das Rohr zu aktivieren, um uns vor den separierenden Ebenen, sowie den einstürzenden Implosionen zu schützen.

Eine Aktion, die vor einer Implosion schützen soll, setzt im Ebenenbereich (blaue Farbe in der Grafik) an und speist dort die Kraft ein. Ein Vorhaben, das versucht, die schmerzenden Ebenen zu durchbrechen, benutzt den Rohrbereich (rote Farbe).

Falls wir annehmen, dass dieser Trichter von den Anstrengungen der Betroffenen verstärkt wird, sehen wir: Sobald wir unsere Kraft ins Rohr stecken, verstärken wir nebenan eine Ebene – und umgekehrt: Wenn wir irgendwo eine Ebene errichten, verstärken wir an anderer Stelle ein Rohr. Vielleicht werden auf diese Art und Weise unsere Kräfte in Bahnen, die uns quälen, geleitet.

Wenn wir bedenken, dass alle Muskeln des Körpers auf die hier beschriebene Art brechen, so erleiden wir ein Gestrüpp von über 600 Zwittern aus Rohr und Ebene. Diese Menge ist nicht mehr zu überschauen. Man sieht vor lauter Wald die Bäume nicht mehr.

Eine anderes, schon bekanntes Bild eines Zwitters zwischen Ebene und Rohr ist folgendes:

Auch hier erzeugt eine einzige Fläche sowohl Rohr als auch Ebene.

Muskelzittern

Wir haben unter „Gemeinsamkeiten alles Handelns“ festgestellt, dass wir nur handeln können, indem wir unsere Muskeln zusammenziehen.

Nun wollen wir weiter differenzieren: Wir können die Muskel auf zwei Arten kontrahieren, nämlich haltend (isostatisch) und bewegt (isotonisch).
Isostatische ist haltende Muskelarbeit. Was heisst das? Wenn wir Gewichte mit unseren Armen in der Höhe halten, spannt sich der Streckmuskel auf isostatische Weise. Isotonisch dagegen arbeiten Muskel, wenn sie sich dynamisch spannen und entpannen, wie z.B. die Beinmuskel beim 100 Meter-Lauf. Wenn wir vor etwas weglaufen, arbeiten unsere Muskel also isotonisch. Wir können Muskel ausdauernder isotonisch als isostatisch kontrahieren.

Wir haben weiter festgestellt, dass ein verworrenes System von unterschwelligen Muskulationen die echten Muskel reizt, aber voller Widersprüche steckt. Dieses verworrene System ist irgendwie mit unserem Bewusstsein verbunden und leitet unsere Kräfte in schmerzerzeugende Bahnen.

Muskulationen treiben die Muskeln an und sie nutzen dabei alle Bewegungsarten, die sie finden können – also alle Arten des Wehrens, die wir von unserer sinnlichen Erfahrung her kennen.

Wir Menschen können unsere Muskel nur abwechselnd aus dem lockeren in den angespannten Zustand bringen, im angespannten Zustand halten, oder loslassen. Die Muskulationen ordnen hingegen zumindest die ersten beiden Vorgänge gleichzeitig an. Die Muskulationen wollen gleichzeitig  die isostatische und die isotonische Kontraktion.
Wir wissen aber in diesen Befehlskaskaden der Muskulationen nicht, was wir denn nun mit den echten Muskeln machen sollen. Die Unsicherheit, die daher rührt, dass wir nicht wissen, ob wir die Muskel festhalten oder mit ihnen zappeln sollen, kitzelt. Wir spüren ein Jucken unter der Haut, welches wir mal wieder nicht abstellen können.


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